Fragen und Mitreden

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Häufig gestellte Fragen

Worum geht’s?

In Marl hat eine Choreographie der international renommierten Choreographin Sasha Waltz die ganze Stadt erfasst. Die Menschen erlebten sich selbst als Teil einer stadtweiten Bewegung, die im Sommer 2022 weit über Marl hinaus zum Bild für gesellschaftlichen Zusammenhalt wurde. Dabei machten sich die Bürgerinnen und Bürger Figuren einer tänzerischen „Partitur“ zu eigen, wie Bewegungsabläufe einer körperlichen Übung. Wer sie ausübte, erfuhr sich dabei als Teil eines größeren Ganzen. Dies war der Auftakt; Fortsetzungen sind geplant

Initiiert wurde das Projekt von einer Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern, die sich seit vielen Jahren für den Erhalt herausragender Bauwerke in ihrer Stadt engagieren. Als Lehre aus der nationalsozialistischen Diktatur waren in Marl nach dem Krieg demokratische Modellarchitekturen entstanden. Architekten wie Hans Scharoun oder Johannes Hendrik van den Broek und Jacob Berend Bakema hatten gemeinsam mit dem Städteplaner Günther Marschall ein Netzwerk von Gebäuden geschaffen, mit denen die Prinzipien von Teilhabe und Bildung in der städtischen Gemeinschaft verankert werden sollten. Die Marler Initiative wandte sich an das Netzwerk der Neuen Auftraggeber und konnte im Zuge einer mehrjährigen Zusammenarbeit Sasha Waltz für das Vorhaben gewinnen, den demokratischen Aufbruchsgeist der Nachkriegsjahre mit künstlerischen Mitteln zu neuem Leben zu erwecken.

Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Polarisierung und sozialer Vereinzelung soll das Projekt die Grundsätze gelebter Demokratie so intuitiv erfahrbar machen. Es bezieht unterschiedlichste Gruppen ein, die einem gemeinsamen Regelwerk folgen – den verabredeten Bewegungsmustern, die auch in Zukunft allen Teilnehmenden wie eine neu erlernte Körpersprache zur Verfügung stehen werden.

Wie lautet der Auftrag der Initiativgruppe an Sasha Waltz?

Wir wollen das kulturelle Erbe der Stadt, Marls einzigartige Bauwerke der 1960er und 1970er Jahre, miteinander verbinden und für eine neue Generation erschließen. Die Stadtgesellschaft soll so ihre Mitte wieder neu entdecken und im Dialog aktiv zusammenfinden. “

Wer ist die Künstlerin?

Sasha Waltz ist Choreographin, Tänzerin und Regisseurin. Sie studierte Tanz und Choreographie in Amsterdam und New York. Gemeinsam mit Jochen Sandig gründete sie 1993 die Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests.

Auf welche musikalische Komposition baut das Stück auf?

Das Projekt basiert auf Terry Rileys Komposition In C (1964). Der Komponist hatte in seiner Komposition musikalische Elemente vorgegeben, es aber den Musiker*innen überlassen, wann sie synchron zusammenspielen oder wann sie nach eigenem Ermessen Phrasen wiederholen würden. Sasha Waltz‘ Choreografie »In C« folgt diesem Prinzip. Ihre 53 choreographischen Figuren können sich ebenfalls überlagern und verschieben, ohne das Miteinander aber jemals aus den Augen zu verlieren.

Terry Rileys Komposition „In C“, an die sich die „Partitur für Marl“ anlehnt, ist ein Meilenstein der Musik des 20. Jahrhunderts. Sie soll in Marl mit Musiker*innen der Stadt neu arrangiert und eingespielt werden.

Wer tanzt?

In C – Marler Partitur wurde zur Auftaktsveranstaltung im September 2022 von acht Bürgergruppen an unterschiedlichen Orten in der Stadt aufgeführt. Die Laientanzgruppen übten die tänzerischen Phrasen der Partitur zuvor in einem Mentoring-System mit Profitänzerinnen und Profitänzern ein.

Wie ist das Skulpturenmuseum Glaskasten Marl in das Projekt involviert?

Das Skulpturenmuseum Glaskasten verfügt über eine der bedeutendsten deutschen Skulpturensammlungen im öffentlichen Raum und bildet die kulturelle Entsprechung zum demokratischen Bauen Marls: Viele seiner Objekte, darunter Arbeiten von Hans Arp, Ossip Zadkine, Thomas Schütte und vielen weiteren internationalen Künstlerinnen und Künstlern sind im Stadtgebiet verstreut platziert und für jede Bürgerin und jeden Bürger offen zugänglich.

Das Museum, das in seiner Anfangszeit einem klassischen Sammlungsauftrag gefolgt ist, kooperierte mit den „Neuen Auftraggeber“, um den Auftragsgedanken zum sozialen Raum und für mehr Diversität zu öffnen. Mit Hilfe des Museums wird sich die „Marler Partitur“ als soziale Praxis weiter wandeln und öffnen. Zugleich wird das Museum in den kommenden Jahren immer stärker auch ein „Erzählort“ sein, an dem skulpturales und kulturelles Handeln über herkömmliche Formate hinaus vielstimmig erfahrbar wird. Ein Gegenstand dieses Dialoges ist auch In C – Marler Partitur.

Was ist die Initiative Neue Auftraggeber?

Die Gesellschaft der Neuen Auftraggeber bietet Menschen die Möglichkeit, bei namhaften Künstlerinnen und Künstlern neue Projekte der Kunst, Literatur, Architektur oder Musik in Auftrag zu geben. So entstehen Kunstwerke, die Antworten auf drängende Fragen der Gesellschaft und im Lebensumfeld der Auftraggeber geben. Die Gesellschaft der Neuen Auftraggeber unterstützt alle Beteiligten bei der Beauftragung, Finanzierung und Ausführung der Projekte. Die entstehenden Werke sind gemeinnützig, öffentlich und nicht-kommerziell.

Stimmen:

„Die weltbekannte deutsche Choreografin Sasha Waltz hat für einen ganzen Stadtraum eines der innovativsten Kunstprojekte geschaffen. Marl erwartet ein Kunstspektakel, auf das sich alle Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste der Stadt freuen dürfen.“ Kulturdezernentin Claudia Schwidrik-Grebe.

Presseanfragen:

Raphael Reher
T +49 (0)30 57792856
reher[at]neueauftraggeber.de
www.neueauftraggeber.de

Stephanie Bender
T +49 (0)30 24 62 80 70
sbender[at]sashawaltz.de
https://www.sashawaltz.de/

Daniel Rustemeyer
T +49 (0) 2365 99-2723
pressestelle@­marl.de
https://www.marl.de

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